In Stein gemeißelt

Noch völlig verwirrt nach dieser Volksbefragung suchten wir in der Wiener Löwelstraße unseren Jugendfreund, den Genossen Mag. Haxlbeiss, auf.

Noch völlig verwirrt nach dieser Volksbefragung suchten wir in der Wiener Löwelstraße unseren Jugendfreund, den Genossen Mag. Haxlbeiss, auf. Er hat's inzwischen zum Spin-Doctor der Faymann-SPÖ gebracht, obwohl er noch bei der Matura von uns abschrieb. Haxlbeiss – schwarzes Markensakko, Hemd der Roten Falken – schwamm im Glück. „Voll aufgegangen, unsere Taktik“, krächzte er. Seit 48 Stunden ist er völlig heiser. Wie das? Total übergeschnappt? Wo doch selbst die „Krone“ kleinlaut ihr Waterloo eingestehen musste?

„Das war ja unser Supertrick“, flüsterte Haxlbeiss konspirativ. – ?? – „Schau, eigentlich sind wir in der SPÖ alle für die Wehrpflicht, für das demokratische Volksheer, der Fischer Heinzi, der Entacher, der Darabos, du erinnerst dich doch?“ – Ja, aber der ist doch im Liegen umgefallen? – „Eben nicht!!! Nur zum Schein! Das Ende der Wehrpflicht war in Sicht. Wie sollten wir sie in Stein meißeln? Na? Mein Rat, ganz simpel: Volk befragen! Damit war die Sache für uns gelaufen.“ – Dann war das alles nur ein Bluff vom Darabos? – „Na klar. Mehr noch. Jetzt glaubt die depperte ÖVP, wegen ihr hätten die Leut' so abgestimmt. Die werden sich wundern im Herbst!“ Der Mann konnte recht haben. Abgrund, tu dich auf! HWS


E-Mails an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2013)

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