Feurige Jugend (2)

Im „Warroom“ der SPÖ ist man schon voll motiviert. Laura Rudas sorgt rührend dafür, dass immer genug fairer Kaffee brodelt. „Würschtln san fertig“, ruft sie durch die Gänge.

Im „Warroom“ der SPÖ ist man schon voll motiviert. Laura Rudas sorgt rührend dafür, dass immer genug fairer Kaffee brodelt. „Würschtln san fertig“, ruft sie durch die Gänge.

Generalmanager Darabos hingegen hat gerade einen wichtigen Gast zu Besuch. Der Bursch ist Student, 29. Na ja. „Jetzt hast die Ursuper-Chance“, redet Darabos auf den Juso-Chef ein. „Du kriegst a eigene Jugendkampagne: aufmüpfig, rotzfrech, rebellisch, zornig, ganz linkslinks, ganz brogresiv! Die Grünen muaßt links überholen!“ – „Aber . . .“ – dem armen Wolfgang Moitzi gefriert das Blut in den Adern, im Hirn macht sich trostlose Ödnis breit: „Aber des geht ja net . . . i' – bin – doch . . .“ – „Na was? Raus mit der Sprache!“ – „Ja – aber, i' krieg doch monatlich mei' Gehalt von der Bundespartei. 2100 Euro. ,Arbeit, von der man leben kann‘, auch wenn man keinen Beruf hat.“ Jetzt schluchzt der Kandidat. Es ist zum Erbarmen.

Doch General Darabos bleibt kalt wie eine Hundeschnauze: „Umso eher! Als Parteiangestellter wirst ja wohl keine Faxen machen! Also, immer schön frech sein. So hamma die Jusos gern. Nachher kriegst 8000 Euro im Parlament. Schau dir den Ex-Juso Cap an. War der goschert! Seit 1983 is' er ganz handzahm. Freindschaft, Genosse!“ hws


E-Mails an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.06.2013)

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