Farbenspiel

Hofrat Hinsichtl: Mahlzeit, Herr Generalmajor.
Generalmajor Rücksichtl: Wie geht's, junger Kollega?

Hofrat Hinsichtl: Mahlzeit, Herr Generalmajor.

Generalmajor Rücksichtl: Wie geht's, junger Kollega?

Hinsichtl: Fragen S' mi' net. Des Bruckfleisch...

Rücksichtl: Zach wie die Amtsgeschäfte, was? Haha!

Hin-: Sie haben leicht lachen, sind ja bald sechzig.

Rück-: Na und, was ist da dran so lustig, junger Hupfer?

Hin-: Na, Sie erleben höchstens noch einen neuen Chef.

Rück-: Stimmt. Wenn ich an meine Minister denk...

Hin-: Wie viele war'n's denn?

Rück-: Ach Gott, wie viele? Alle Farben hamma g'habt. Bis in die Sechzigerjahr' war'n mir schwarz, dann kam der Lü, der war zwar schwarz, aber für die Roten, dann hab i' sogar den Kreisky kurz als Chef g'habt, dann kamen zwei Blaue daher, dann wieder a Schwarzer, der Lichal, dann wieder a Blauer, danach wieder zwei dunkle Schwachmatiker, nachher der Darabos – no und jetzt unser verehrter amtierender Chef...

Hin-: Und was steht uns im Herbst bevor?

Rück-: Völlig wurscht. Wir haben noch jeden Systemwechsel überlebt. Schlimmstenfalls kommt halt wieder ein kleines Reformerl. Des werden wir auch noch zu Tode administerier'n. War immer so. Mahlzeit, Kollega. hws


E-Mails an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2013)

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