Das hat er gut gemacht. Wirklich gut. Michael Spindelegger hat das „Kanzlerduell“ ganz hervorragend moderiert.
Das hat er gut gemacht. Wirklich gut. Michael Spindelegger hat das „Kanzlerduell“ ganz hervorragend moderiert. Wie er da elegant zwischen den Diskutanten – Werner Faymann auf der einen Seite und dem bärtigen Herrn und der schwangeren Dame auf der anderen Seite – durchgetänzelt ist, ein Schritt vor, zwei zurück, und zwischendurch immer wieder an sein Publikum gewandt, das war schon sehr souverän. Es steckt ein großer Conférencier in ihm. Die Frisur hat er sich übrigens von niemand Geringerem als Günther Jauch ausgeborgt.
Nur dass er einen seiner Interviewpartner beständig mit Du anredete, wirkte vielleicht ein wenig deplatziert. Aber das wird er auch noch lernen. Dafür waren seine harten und kritischen Zwischenfragen – „Wer wird denn Ihr Kind betreuen?“ an die Schwangere beispielsweise – möglicherweise richtungsweisend für die Zukunft des politischen Interviews im Fernsehen. Armin Wolf ist schon ganz schmähstad und hat (fast) gar nichts dazu getwittert.
Alles in allem: eine überaus gelungene Premiere als TV-Moderator. Den Pantomimenforscher als Sidekick hätte Michael Spindelegger gar nicht nötig gehabt.
OLI
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2013)