Weltspartag

Am Donnerstag ist es wieder so weit.

Am Donnerstag ist es wieder so weit. Magda, die schöne Tochter, hat den Rat ihrer Oma befolgt, der ungefähr lautet: „Spare in der Zeit usw.“ Magda spart auf einen roten Mini. Über Google-map fand sie im Handumdrehen eine noch aktive Sparkassenfiliale in Wien. Die Anreise? Nicht einmal 45 Minuten – die Schüler-Netzkarte ist ein wahrer Segen. Magda hatte nach mehreren E-Mails innert drei Wochen einen Vorsprachetermin ergattert, die zuständige Bankbeamtin war kompetent, zuvorkommend und nahm sich wirklich Zeit für ihre potenzielle Kundin.

„Wenn Sie sich entschlössen“ (sie sagte wirklich „entschlössen“), „uns monatlich hundert Euro anzuvertrauen, hielte sich Ihr Realverlust durchaus in vertretbaren Grenzen“, riet die Sparexpertin. „Sie verlören (sic!) nur ein paar Euro, das ist bei den Einkommensverhältnissen Ihrer Eltern durchaus angemessen.“ Ja, aber der Mini?? „Da müssten Sie leider eine größere Summe investieren“, murmelte die Beraterin. Und druckte am Computer eine hübsche Farbgrafik aus. „Ganz simpel, junge Frau: Bei 22.000 Euro Kaufpreis für den gebrauchten Mini Cooper MK I müssen Sie uns lediglich 22.800 Euro anvertrauen, dann haben Sie nächstes Jahr Ihre gewünschten 22.000.“ Seitdem ist Magda irgendwie verstört. Und wir wissen nicht, warum. (hws)

Reaktionen an:hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2013)

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