Der Kampf mit Bob – aussichtslos

Wir haben den Kampf verloren“. Cleo, die sonst stets optimistische Ehefrau, hat resigniert. Seit zehn Wochen versucht sie mit fanatischem Einsatz fast täglich, Bob zu kontaktieren.

Vergeblich. Denn der Betreiber des Diskont-Internets versteht sich aufs Tarnen und Täuschen. Dabei hatten wir doch alles probiert: per Mail, per Einschreiben, mittels ungezählter Kontaktformulare und auch bei sämtlichen Telefon-Hotlines hatten wir um Unterstützung für unser Problem gewinselt. Bob zeigte uns die kalte Schulter.

„Stunden meines Lebens habe ich dabei vertan“, schnaubt das Eheweib. Nach der dritten Warteschleife in der Hotline wird sie jedes Mal von einer zynischen Computerstimme aus der Leitung geworfen: „Wir danken für deinen Anruf...“ Auch als Cleo den defekten Internet-Stick eingeschrieben an die Zentrale retournierte, gab es keinerlei Reaktion. Nur der monatliche Betrag wird – freilich ohne Gegenleistung – weiterhin vom Konto eingezogen, da nimmt's der Herr Bob ganz genau. „Vermutlich gibt's den Typen nur virtuell – irgendwo in Indien eben“ doziert die naseweise Tochter. Cleo freilich gibt nicht auf. Sie will eine Reaktion. Seine Reaktion. Für morgen hat sie einen Fesselballon mit Riesenaufschrift gemietet. Sollten Sie dennoch des Herrn habhaft werden oder ihn evtl. sogar kennen, dann schreiben Sie mir bitte: (hws)

Reaktionen an:hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2013)

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