Gazprom ist bekanntlich der Sponsor von Schalke 04.
Was in Tagen wie diesen auch in Gelsenkirchen wieder einmal für Diskussionen sorgt. Dabei ist die entscheidende Frage: Was hat Gazprom eigentlich davon, wenn auf den Schalke-04-Dressen Gazprom steht? Kauft deswegen jemand eine Gasleitung für den Eigenbedarf? Oder einen Ölbohrer für den Garten? Eher nicht.
Der Verdacht liegt also nahe: Es geht um das Image. Genauer gesagt: um dessen Verbesserung. Daher überlegt Gazprom nun auch ein Engagement in Österreich. Die Synergien liegen nahe: Gazprom braucht ein neues Image – und das Burgtheater das Geld.
Und so werden im Burgtheater powered by Gazprom künftig vor allem Stücke der Gebrüder Krim zu sehen sein: „Rotfähnchen“– eine sentimentale Reise zurück in die Welt der KP-Jugendbewegung. Oder „Aschenputin“. Oder „Der Wolf und die sieben abtrünnigen Teilrepubliken“. Oder „Iwan im Glück“. Oder „Die Kiewer Stadtdemonstranten“.
Die Hypo würde ebenfalls gern mit Gazprom ins Geschäft kommen – sie könnte den Russen dafür die Halbinsel Maria Wörth überlassen (oder sogar ganze kroatische Inseln). Aber Gazprom wartet noch ein wenig ab – bis man dann die ganze Republik sponsern kann. (oli)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2014)