Notverstaatlichung

Notverstaatlichung liegt derzeit voll im Trend: Nach der Hypo will die Regierung nun auch die Sammlung Essl übernehmen.

Die tristeren Gemälde kommen in eine Bad Gallery, die mit den fröhlicheren Farben werden verkauft. Mit Protesten und Petitionen namhafter Künstler wie Roland Düringer ist diesmal nicht zu rechnen. Zumal dieser seit „Hinterholz 8“ durchaus eine gewisse persönliche Beziehung zu Baumärkten hat.

Dem Vernehmen nach denkt die Regierung übrigens auch daran, DiTech zu übernehmen. Solcherart könnte man dann den Anschluss an das Computerzeitalter finden. Manche träumen sogar schon davon, die Voest wieder heimzuholen – aber das ist dann doch noch Zukunftsmusik.

Die Frage, die Sie sich jetzt vielleicht stellen: Wie finanziert die Republik denn das alles? Nun, zum einen wurde Kärnten zum Verkauf angeboten: viel Wasser, schwermütige Lieder, eine gewisse Affinität zu autoritären Charakteren. Doch Wladimir Putin lehnte das Schnäppchen dankend ab. Das sei ihm zu riskant, er sei ja kein Hasardeur. Zum anderen ist die Regierung gerade dabei, ihre Erfahrungen gewinnbringend zu vermarkten: Der Kurs „Notverstaatlichung – the Austrian Way“ in Stanford etwa ist restlos ausgebucht. Nicht einmal mehr Laura Rudas hat einen Platz bekommen. (oli)

Reaktionen an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2014)

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