Ballhaus-Maidan

Laut einem Bericht der „Daily Mail“ werden die Muslimbrüder ihr Hauptquartier nach Graz verlegen. Das hätte freilich auch seine Logik:

Schließlich ist die Stadt ohnehin schon von einer konservativ-religiösen Partei regiert – bis vor Kurzem noch dazu in einer Koalition mit den grünen Fundamentalisten.

Möglicherweise haben sich die britischen Kollegen aber auch vertan und Graz mit Wien verwechselt. Denn dort, auf dem Ballhausplatz, hat am Sonntag bereits ein vollbärtiger Radikaler seinen Teppich ausgebreitet und direkt vor dem Bundeskanzleramt sein Hauptquartier aufgeschlagen. Tausendundeine Nacht will er dort nun ausharren. Etliche Zeugen gaben an, diesen Mann zuvor kurz im Fernsehen gesehen zu haben. Andere behaupteten, denselben Mann schon in diversen Parteien gesichtet zu haben.

An sich aber eine grenzgeniale Idee: Mitten auf einem zentralen Platz ein Protestcamp zu errichten, um die Regierung zu stürzen. Das muss ihm erst einmal einer nachmachen. Allerdings birgt das auch Gefahren. So gibt es im Ostburgenland bereits die ersten Demonstrationen, deren Teilnehmer Wladimir Putin um Hilfe bitten, für den Fall, dass Martin Ehrenhauser tatsächlich die Macht übernehmen sollte und sie sicherheitshalber den Anschluss an Russland fordern. (oli)

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.04.2014)

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