Das M-Wort

Einen weiteren Glanzpunkt in der Political-Correctness-Debatte setzte jüngst – wie könnte es anders sein – die Bundes-ÖH-Vertretung.

Eine Vorarlberger Band namens Penetrante Sorte sollte laut „Wann & Wo“ den Headliner bei einem Vorarlberger Studentenfest im Wiener WUK geben. Sollte. Der Gig wurde abgesagt. Denn blöderweise haben die Hip-Hopper einen Song mit dem Titel „I suf (Mohren-Bräu)“ im Repertoire. Was wahrscheinlich übersetzt so viel heißt wie: „Ich trinke in ausreichenden Mengen Mohren-Bräu“. Die ÖH stieß sich allerdings nicht an der Verherrlichung weicher Drogen, sondern am Firmennamen Mohren-Bräu. Sie hält den Song daher für – erraten – rassistisch. Die Bandleader weisen den Vorwurf als lächerlich zurück.

Unglücklicherweise lässt sich schwer überprüfen, wer recht hat, da österreichische Bands ja nie auf Ö3 gespielt werden. Man ist allerdings geneigt – im Zweifel für den Angeklagten –, den Vorarlberger Musikern zu glauben, die angeben, sie würden nur ihr Lieblingsbier besingen. Vielleicht sollte also in erster Linie die Vorarlberger Brauerei umdenken. Es geht ja relativ einfach, den Fängen der politisch Korrekten zu entkommen. Einfach umbenennen, zwei kleine Punkte genügen: in Möhren-Bräu. Das schmeckt dann auch den veganen ÖH-Vertretern. (oli)

Reaktionen an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2014)

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