Tratsch und Clutch

Kennen Sie diese schicken, henkellosen Handtaschen, die frau sich unter den Arm klemmt?

Clutch heißt das moderne Teil, das nicht nur Paris Hilton und Michelle Obama ziert, sondern auch Susanne aus Wien-Simmering und Sibylle in Hall in Tirol. Nun haben diese Handtascherln aber eine Funktion, die Anhänger von Weltverschwörungstheorien begeistern wird: Ihr Verschlussmechanismus funktioniert meist über unsichtbare Magneten, die sanftes Öffnen und Schließen ermöglichen. Dies ist aber verheerend für in der Tasche befindliche Karten mit Magnetstreifen.

So geschieht es immer öfter, dass eine Frau abends nicht mehr ihr Essen bezahlen kann, weil die Kreditkarte nicht funktioniert. Auch der Bankomat spuckt kein Geld aus, was die Taxifahrt nach Hause verkompliziert. Daher begeben sich heute selbstständige Frauen wieder in die Abhängigkeit der männlichen Begleitung: Er zahlt, er fährt, er hat die Macht. Eine Freundin kam letztens nicht mal aus der Garage im Wiener Goldenen Quartier, weil das Parkticket auf Magnetstreifentechnologie basiert. Nur im Supermarkt funktionieren die vom Magnetverschluss zerstörten Karten noch (über die Chipfunktion). Wie praktisch, dass die entmündigten Frauen wenigstens noch vom Supermarkt die Zutaten fürs Familienessen nach Hause schleppen können. (vers)

Reaktionen an:veronika.schmidt@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.09.2014)

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