Bussibär Riot

Schon werden die nächsten Putin-Versteher herangezüchtet.

Auf ORF1 läuft jetzt nämlich frühmorgens, also zu einer Zeit, da die Kleinen nichts anderes zu tun haben als fernzusehen, der Russen liebste Kinderserie: „Mascha und der Bär“.

Für den kleinen deutschsprachigen Fernsehzuschauer natürlich liebevoll synchronisiert (allerdings: viel sprechen die – typisch Russen – eh nicht miteinander). Wobei diverse kyrillische Aufschriften auf Keksdosen, Büchern oder Ähnlichem schon noch auf die eigentliche Herkunft hindeuten.

Also: Kinderprogramm mit ganz viel russischer Seele. Natürlich modernisiert, die Sowjet-Patina ist ab. Die Handlung spielt mitten im Wald, das kleine Mädchen trägt traditionell Kopftuch, kommandiert jedoch ganz in der Tradition von Väterchen Wladimir den trägen russischen Bären in der Gegend herum. Der Schauplatz scheint aber noch auf russisches Staatsgebiet beschränkt. Auch Äpfel gibt es noch.

Auf kultureller Ebene von Sanktionen also keine Spur. Österreich unterläuft hier elegant die EU-Linie. Und das ist auch gut so. Denn gemäß dem Motto „Wandel durch Annäherung“ könnte es letzten Endes auch anders kommen als man denkt. Wenn sich die kleine Mascha dann „Bussibär Riot“ anschließt. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.09.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.