Mona statt Moneten

In Italien sollen Bürger künftig auch mit Kunstwerken ihre Steuerschulden zahlen können. Das kündigte Kulturminister Dario Franceschini an. Die ersten Steuereintreiber sind schon unterwegs.

Steuereintreiber: Ciao, sono Paolo, der Steuereintreiber! Sind Sie Mona Lisa? Schauen Sie nicht so, Sie kommen jetzt mit!
Mona Lisa: Ich bin nicht ganz im Bilde – worum geht es?
Steuereintreiber: Il signor da Vinci hat seine Steuern nicht bezahlt, also nehmen wir jetzt Sie in Gewahrsam.
Mona Lisa: Ma no! Er hat doch selbst die Online-Steuererklärung erfunden. Da muss man nur einen Code – also in dem Fall den Da-Vinci-Code – eingeben, und schon ist das mit der Steuer erledigt.
Steuereintreiber: Genug gelacht, Mona Lisa! Folgen Sie unseren Anweisungen, oder wir stellen Sie an die Wand!
Mona Lisa: Da bin ich eh schon. Haben Sie überhaupt das Recht, mich aus Paris einfach in Ihrem Wagen nach Italien mitzunehmen?
Steuereintreiber: Isch, äh, habe gar kein Auto, signorina! Aber ich lade Sie auf einen Cappuccino ein, wenn Sie nun mitkommen.
Mona Lisa: Un caffè con Paolo? No! Solo con Giotto!
Steuereintreiber: Jetzt reicht es! Sie werden versteigert wie die Werke aus der Essl-Sammlung.
Mona Lisa: Mamma mia! Als Nächstes hängt ihr mich noch auf!

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2014)

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