Mit der Krone

Das Gesudere wird ja immer blödsinniger. Hat sich da jüngst ein Querulant echt mokiert, dass die Wiener Tramway während der EM rotweißrot beflaggt ist.

Also, eigentlich nicht darüber, sondern nur, dass die Fähnchen aus der Manufaktur Hans Dichands stammen und das Krone-Logo tragen. Was bitte, so fragen wir, ist daran auszusetzen? Nichts, antwortet darauf der Marketing-Onkel der Wiener Linien, Herr Schillinger. „Die Krone ist auf uns zugekommen und hat uns angeboten, ihre Fahnen zu verwenden.“ Genau! Honi soit qui mal y pense! Und wer will schon gern ein Schuft sein? Herr Dichand habe für diese großzügige Spende nicht einmal eine Senioren-Netzkarte erhalten, wird uns mitgeteilt. Die Fähnchen waren halt ganz einfach plötzlich da. Und wenn ein anderer dafür zahlt, sollte es doch wohl auch die p.t. Fahrgäste freuen. Wir sind die Letzten, die das bekritteln wollten. Ein kleiner zerrupfter Adler auf Rotweißrot, ein dezentes Firmenlogo als Draufgab! Das ist alles rein patriotisch und irgendwie doch zutiefst – österreichisch. Oder sagen wir präziser: recht wienerisch. hws

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.06.2008)

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