Wort des Jahres

Es kann wieder abgestimmt werden. Zur Auswahl – diese hat eine Fachjury wie immer unter Leitung eines Grazer Uni-Professors getroffen – stehen heuer:

„Abfalljäger“, „Datenproletariat“, „Freund'sche Versprecher“, „herumstrolzieren“, „Hypotopia“, „Keller-Nazi“, „Rachemaut“, „situationselastisch“, „Wörter Boarding“.

Mal abgesehen davon, dass unsereins noch nie etwas von „Abfalljäger“ oder „Wörter Boarding“ gehört hat und „Keller-Nazi“ eigentlich von (vor-)gestern ist, wird wohl „situationselastisch“ das Rennen machen. Der Preis bleibt also in der Steiermark.

Auch der „Tugendterrorist“ beim ebenfalls zur Wahl stehenden Unwort des Jahres ist nicht mehr so ganz taufrisch. Hier dürfte, ja hier muss der „Putin-Versteher“ gewinnen. Wieso „GrünInnen“ in der Kategorie Unwort nominiert wurde, ist nicht ganz klar. Wir fanden das ganz hübsch. Vor fünf, sechs Jahren.

Zudem gewählt wird das Jugendwort des Jahres. „Opfer“ hat auch schon ein bisschen einen Bart. „Selfie“ nähert sich in unserer kurzlebigen Zeit ebenfalls dem Rentenalter an. Dafür war uns „Schecksi“ (was immer das auch sein mag) vollkommen neu. Immerhin ganz originell: „Immatrikulationshintergrund“.

Menschen mit Immatrikulationshintergrund: fast so kurz wie Student, auf jeden Fall aber politisch korrekt.

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.11.2014)

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