99,1 Prozent

Die Katalanen sind tief enttäuscht. Ein Land, das es noch gar nicht gibt, trägt Trauer.

Nur 80 Prozent haben am Sonntag für die Unabhängigkeit von Spanien gestimmt. Grundsätzlich wäre das ja ein respektables Ergebnis gewesen. Aber die Nachrichten, die da aus Wien nach Barcelona drangen, haben das Ergebnis dann doch in einem anderen Licht erscheinen lassen: Reinhold Mitterlehner hatte sogar 99,1 Prozent bekommen.

Zur selben Zeit dachten viele Menschen in Deutschland, die DDR sei wieder erstanden. Allerdings konnten sie schnell beruhigt werden. 99,1 Prozent hatten auch die SED-Kandidaten selten erhalten, gab es doch noch die eine oder andere Blockpartei.

Schwierig wird es nun jedenfalls für Werner Faymann. Um möglichen Enttäuschungen beim Parteitag vorzubeugen, wird von der Parteizentrale bereits die Devise ausgegeben: „Ein katalanisches Ergebnis wäre ein schöner Erfolg.“

Die SPÖ-Führung bemüht sich daher auch um einen Auftritt von Pep Guardiola auf dem Parteitag. Sollte es damit wider Erwarten nichts werden, stünde immerhin Pepi Cap zur Verfügung.

Dieser hatte einst auch als Linksaußen begonnen und war dann ins Zentrum nach vorn gerückt. Allerdings steht er mittlerweile ein wenig im Abseits. (oli)

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.11.2014)

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