Über Jahrhunderte war es eine der größten Sorgen der Menschheit:
Der Komet kommt zu uns! Mittlerweile ist das aber anders: Wir kommen zum Kometen! Und die Bewohner von 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, von den Erdlingen liebevoll „Tschuri“ genannt, sind schon entsprechend aufgeregt.
Nicht alle sehen dem freudig entgegen. Vor den „Erd- und Höhlenmenschen“, die da kommen werden, warnte bereits ein Abgeordneter zum Kometenrat, dem innersten Zirkel der Macht ebendort, kurz Komintern genannt. Zuwanderungspolitik nach dem Motto „Oh, Komet doch alle“ könne nicht funktionieren. Der Schweif sei voll.
Aber es gibt auch besonnenere Gegenstimmen, Kometianten, die den Erdenmenschen aufgeschlossener gegenüberstehen. So wurde nahe der Landebahn ein Holzrahmen aufgestellt, durch den die Neuankömmlinge ihren Kopf stecken können – für Erinnerungsfotos. Die ganze Aktion läuft unter #holzdrauf. Die dazugehörige Adresse: comet.com.
Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, als höchster Vertreter des Erdenreichs, möchte dem Kometen alsbald einen offiziellen Besuch abstatten. Und ihn bei dieser Gelegenheit auch gleich zu einem Gegenbesuch einladen.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2014)