Anatolika

Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdoğan, ließ am Wochenende mit der Bemerkung aufhorchen, Muslime hätten Amerika entdeckt. Er erntete Spott und Häme. Zu Unrecht.

Denn die Ureinwohner Amerikas wussten sehr wohl von der Ankunft der türkischen Seefahrer an ihren Küsten: Diesen zu Ehren haben sie den bei ihnen so beliebten Truthahn „Turkey“ genannt. (Bei uns hingegen nannten sie ihn dann „Indianer“ – der nächste Kandidat für die Political-Correctness-Debatte übrigens.) Und man hätte ja auch schon früher stutzig werden können: Dass man New York „Big Apple“ nennt, wo doch Istanbul der „Goldene Apfel“ genannt wurde, wird alles andere als Zufall sein.

Während es bis zum zweiten türkischen Staatsoberhaupt in Europa allerdings noch ein wenig dauern wird – Cem Özdemir und Efgani Dönmez sind aber noch jung –, stellen die Deutschen deren nun schon drei: Queen Elizabeth II., Joachim Gauck und jetzt auch noch Klaus Johannis.

Dass er dereinst einmal Staatspräsident von Rumänien werde, habe ihm Julio Iglesias vorausgesagt, schreibt Johannis in seiner Biografie. Und der ist bekanntlich nicht irgendjemand: Hat er doch in seinem Leben mehr Frauen erobert als türkische Seefahrer Länder entdeckt. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.