Neulich in der SPÖ-Zentrale. Doris Bures, heute Nationalratspräsidentin, schaut wieder einmal bei ihrem alten Kompagnon Norbert Darabos, heute wieder SPÖ-Bundesgeschäftsführer, vorbei.
Darabos: 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91...
Bures: Servus Bertl, was machst denn da?
Darabos: Servus, Dorli. Ich zähl' Schafe. Ich bin so müd, kann aber nicht schlafen.
Bures: Ach so. Weißt noch, wie wir den Gusi hochgepusht haben, damals? 88,9 Prozent hat der gehabt am Parteitag 2004! 88,9! Und schon damals haben s' gejammert und gesudert. Heute wär das ein Traumergebnis.
Darabos: Träumen, ja. Das wird heut' wohl nichts mehr.
Bures: Die Stimmung da war aber auch schon mal besser. Wo sind denn die ganzen Genossen hin?
Darabos: Ausgetreten, entlassen, zur FPÖ oder zu den Grünen gegangen. Und ein paar sogar zu den Neos. Nur die Pensionisten sind noch da.
Bures:Na, wenigstens keiner zu den Schwarzen.
Darabos: Die ham jetzt, glaub' ich, einen neuen Obmann.
Bures: Neuer Obmann? Wär das für uns leicht auch was? (oli)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2014)