No Smoking

Neunzig Prozent von de Wirt'n san zu hundert Prozent Trotteln“, ließ Josef Hader einen seiner „Indien“-Protagonisten sagen.

Davon dürfte auch die Regierung ausgegangen sein, als sie vor Jahren ein Rauchergesetz ausheckte, das den Gastronomen eigene Raucher- und Nichtraucherbereiche vorschrieb. Künftig soll es dann nur noch Nichtraucherlokale geben – womit die Wirt'n, die in den Umbau investiert haben, wieder als die Trotteln dastehen.

Doch diese zeigen sich kreativ. Das Café Prückel macht aus seinem Raucherbereich einfach einen „Darkroom“ – das möbelt auch das Image auf. Wettcafébetreiber wiederum überlegen, in den Exraucherzonen einarmige Banditen aufzustellen. Das geht nicht, meinen Sie? Nun, wenn sie die Casinos Austria als Partner gewinnen, sollte das möglich sein. Und da Rauchen bald verboten, Kiffen aber möglicherweise bald erlaubt wird, wollen viele Wirte ihre Raucherzonen zu Hanfshops machen. Indes fürchten Ballveranstalter, dass die Besucher wegen des No-Smoking-Erlasses künftig daherkommen wie die Delegierten eines Grünen-Parteitags.

Auch in der Parlamentscafeteria sind die Überlegungen, was mit dem Raucherbereich geschehen soll, schon weit gediehen: Da nun mehr Platz zur Verfügung steht, könnte man einfach die Anzahl der Abgeordneten erhöhen. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2015)

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