Fisch-Contest

Viele Tiermeldungen erreichen uns diese Woche.

Pinguine haben nur zwei Geschmackssinne (salzig und sauer). Urbane Kaninchen sind Singles, während sie auf dem Land in Großfamilien hausen (eine Stellungnahme des Papstes zur Familienplanung der Stadtkarnickel steht noch aus). Und Fische sind musikalisch: „Ein Experiment hat sogar gezeigt, dass eine Fischart zwischen Blues und klassischer Musik unterscheiden kann“, wurde eine Kognitionsbiologin zitiert.

Das ermöglicht ganz neue Kandidaten für den sich mit Riesenflossen nähernden Song Contest. So könnte etwa die Forelle etwas von Schubert singen. Oder vom Bach, das wäre auch authentisch. Auf Karnevalsfeiern als Sänger sehr beliebt war zuletzt der Faschingskarpfen. Ein anderer Fisch wurde abgelehnt, weil seine musikalische Einstellung zu lachs war. Als einer der heißesten Song-Contest-Kandidaten wird der Zander gehandelt, Vorname Frank. Als etwas zu selbstverliebt auf der Bühne gilt die Fischart Aitel. Ein echter Mädchenschwarm ist der Amur. Der Fisch hat viele Verflossene.

Als Juroren für die musikalische Vorausscheidung setzte man erst Pinguine ein. Davon kam man aber wieder ab, auch wenn sie chic im Smoking gekleidet waren. Erst verschwanden vorsingende Fische auf mysteriöse Weise. Und dann stellte sich auch noch heraus, dass Pinguinjuroren keinen guten Geschmack haben. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.