Einer der wichtigsten Posten, den dieses Land zu vergeben hat, ist neu zu besetzen: Moderator des „Musikantenstadl“.
Die Wiener SPÖ hat eigens den Wahltermin auf den 11.Oktober gelegt, um den Schwung des neuen „Musikantenstadl“-Moderators für den Wahlkampf mitnehmen zu können. Michael Häupl sollte auf der „Wiener Wies'n“ ein Heimspiel haben.
Allerdings gibt es da noch ein kleines Problem: Nach den ungeschriebenen Gesetzen dieser Republik sollte jetzt dann wieder ein Schwarzer „Musikantenstadl“-Moderator werden – nach Andy Borg, dem gelernten Mechaniker aus der Wiener Vorstadt. Peter Schröcksnadel, der auch die nötige Street Credibility mitbringen würde, hat allerdings bereits abgewinkt. Er möchte noch einige Jahrzehnte ÖSV-Chef bleiben.
So könnte es letzten Endes zur guten alten Proporzlösung kommen: also einer Doppelmoderation, ein Roter, ein Schwarzer. Werner Faymann und Reinhold Mitterlehner haben bereits die neue ÖBIB, formerly known as ÖIAG, damit beauftragt, einen rot-schwarzen Personalvorschlag auszuarbeiten. Die FPÖ protestiert: Für Volkes Stimme seien die Freiheitlichen zuständig. Die Grünen halten dagegen: Man dürfe die Volksmusik nicht den Rechten überlassen. Sie wollen Alexander Van der Bellen nominieren. (oli)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.02.2015)