Die Wiener SPÖ will also neue Gemeindebauten errichten. Die wesentliche Frage dabei ist natürlich: Wie sollen diese heißen?
Ein Michael-Häupl-Hof steht selbstredend außer Diskussion. Das riesige Areal dafür, derzeit noch Seestadt Aspern genannt, gibt es bereits. Ob der Karl-Marx-Hof in Thomas-Piketty-Hof umbenannt wird, ist allerdings noch Gegenstand von Diskussionen innerhalb der SPÖ. Aus derzeitiger und wohl auch aus längerer Sicht eher auszuschließen ist ein Werner-Faymann-Hof. „Vurher nenn ma erm Vermögenszuwachssteuer-Hof“, sagt ein führender Wiener SPÖ-Funktionär auf „Pizzicato“-Anfrage.
Einig ist man sich mit dem Koalitionspartner, Maria VassilakousGrünen, hingegen, dass ein Gemeindebau in Wien nach einem bedeutenden Griechen benannt werden soll. Es wird künftig also einen Yanis-Varoufakis-Hof geben. Am besten in irgendeinem Bobobezirk – sofern dort noch irgendwo Platz ist. Und am allerbesten gegenüber der „Neosphäre“ im siebenten Bezirk – damit diese neoliberalen Säcke, wenn sie zur Arbeit gehen, tagtäglich mit dem ganzen (intellektuellen) Elend konfrontiert werden. Denn im Yanis-Varoufakis-Hof sollen dann linke österreichische Publizisten, Wirtschaftsforscher, Künstler und andere ausgewählte Mitglieder der Twitter-Community wohnen. (oli)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2015)