Wie das „Pizzicato“ einst berichtete, soll ja schon der ORF mit der Idee einer Castingshow zur Ermittlung einer neuen Bundeshymne gespielt haben – daraus wurde wohl nichts.
Unsere Schweizer Nachbarn machen jetzt damit ernst. Auf www.chymne.ch ist nachzulesen: Die „Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft“, ein wohltätiger Verein, hat zu einem Wettbewerb aufgerufen. Der Text der Nationalhymne (ein Auszug: „Wenn der Alpenfirn sich rötet, betet, freie Schweizer, betet!“) sollte modernisiert werden, 208 Vorschläge wurden eingereicht.
Eine Jury, unter anderem aus Journalisten, einem Rapper und der Präsidentin des Jodlerverbands bestehend, hat sechs Beiträge ausgewählt, über die nun online abgestimmt wird. Die Texte propagieren Toleranz („Offen für die Welt, in der wir leben ...“), Nachhaltigkeit („Lasst uns heute sorgen für die Welt von morgen“) und Wanderlust („Wir gehen Hand in Hand im Schweizer Land“). Den beliebtesten Beitrag will der Verein der zuständigen Behörde als neue Hymne vorschlagen. Die kann ihn annehmen. Oder nicht.
Das Finale des Hymnen-Castings findet übrigens in der Schweizer Volksmusik-Sendung „Potzmusig“ statt. Potzblitz! Wenn das keine Idee wäre, den „Musikantenstadl“ mit hymnischen Eingebungen zukunftsfit zu machen?
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.03.2015)