(Keine) Freundschaft!

In der SPÖ-Sektion VIII – dort gleich hinter der Achter-Stiegen – herrscht seit einigen Tagen eine merkwürdige Stimmung.

Die älteren Genossen (und -innen) sind verunsichert. Und erbost. Über ihr Führungspersonal im fernen Rathaus. „Des hamma 'braucht, g'rad' jetzt im Wahlkampf, da mir doch so für unseren geliebten Herrn Bürgermeister rennen sollten“, jammert der Sektionsvorsitzende, Ing. (FH) Ferry Schmauswaberl. „Ja, bist denn du wo ang'rennt“, artikuliert sein Vize, Prof. René Radebrecher, volkstümlich seine Kritik (Sie merken schon, wir sind in Hietzing).

„Was schleimst denn da vom geliebten Bürgermasta? Nur weil's d' endlich a Gemeinderatsmandat und a bissl Kohle verdienen willst?“ – „Des isses ja“, fippert der Schmauswaberl. „Alles war schon so gut wie g'schmiert, und jetzt kummt der grüne Austrotürk daher und kriegt im Herbst a sicheres Mandat, für das i' g'rennt bin mei' Leben lang!“ – „Jetzt beruhig di' wieder, Ferry. So leicht geht des ja net. Da gibt's immer no' a Wiener Konferenz und an Landesparteitag. Mir beschließen die Listen. Mir! Und sonst niemand! Oder glaubst gar, dass der grantige Burgamasta irgendwem so unter der Hand a Mandat zuschanzen kann?“ – „Verrat' mi' bitte net“, flüstert der Ferry seinem Genossen zu: „Aber i fürcht', der Häupl glaubt des wirklich inzwischen . . .“ (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2015)

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