Der letzte Ritter

„Ich bin vielleicht der letzte Ritter des Abendlands“, tat Heinz-Christian Strache kund.

Tatsächlich hat er kein leichtes Leben, wie der Lokalaugenschein in seiner Burg am Rande Wiens zeigt.

Knappe: Guten Morgen, edler Ritter! Mit Verlaub, er schaut so gerädert aus, hat er denn schlecht geschlafen?
Strache: Ja, ich habe es mit dem Kreuz. Und mich dünkt, ich hatte einen Albtraum: Ich träumte, ich wäre der Letzte meiner Zunft.
Knappe: Vielleicht würde der edle Herr besser träumen, wenn er nicht immer in der Rüstung schliefe.
Strache: Aber ohne Rüstung greifen mir die Burgfräulein auf den Po!
Knappe: Vielleicht würde der edle Ritter besser schlafen, wenn er weniger rauchte. Erst gestern sind wieder Kanonen unbeabsichtigt losgegangen, weil er auf den Zünder geäschert hat. Viele Ritter starben.
Strache: Und nur, weil wer stirbt, soll man das Rauchen verbieten? Als Nächstes verbietet man uns auch noch den Drachenkampf. Wie viele Ritter des Abendlands haben wir denn jetzt noch auf der Burg?
Knappe: Nun ja, edler Herr, Sie sind der Letzte.
Strache: Ich wusste, dass alles an mir hängen bleibt. Aber als einziger Ritter kann ich nun endlich das höchste Amt in der Burg erklimmen!
Knappe: Und das wäre?
Strache: Na, Wiener Burgermeister! (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2015)

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