Neuer Rekord in Genf

Jetzt kennt man das CERN doch schon länger.

Jetzt kennt man das CERN doch schon länger. Es ist vor allem für seine Superlative bekannt: Der Teilchenbeschleuniger in Genf ist die größte je gebaute Maschine – mit 27 Kilometern Umfang. Dort suchen Forscher nach Teilchen und nach Teilchen von Teilchen, die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hat.

Und plötzlich taucht ein neuer Superlativ auf, der gar die Wissenschaftswelt überrascht. Die jüngste Publikation, in der die weltgenaueste Bestimmung der Masse des Higgs-Teilchens veröffentlicht wurde, hat 5154 Autoren. Noch einmal zum Mitschreiben: Fünftausendeinhundertvierundfünzig Wissenschaftler haben gemeinsam ein Paper verfasst. Der Artikel umfasst 33 Seiten im Fachjournal „Physical Review Letters“. Nur die ersten neun Seiten beschreiben die wissenschaftlichen Details, auf den restlichen 24 Seiten folgt die Auflistung der Autoren und ihrer Forschungsinstitute.

Man fragt sich: Wie konnten die Wissenschaftler diese Skype-Konferenzen oder E-Mail-Korrespondenzen handhaben? („3921 Autoren stimmen den Ausführungen zu, nun müssen nur noch die Kommentare von 1233 Kollegen in den Text eingearbeitet werden...“) Weiters witzelt die Wissenschaftswelt: Wer war der arme Assistent, der über 5000 Namen und Institute in das Online-Formular zur Einreichung des Papers händisch eintippen musste? (vers)

Reaktionen an: veronika.schmidt@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2015)

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