König Marcel I.

Die beste Nachricht der Woche war: Österreich und die Slowakei teilen sich nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Platz 15 in der Fifa-Rangliste.

Die beste Nachricht der Woche war: Österreich und die Slowakei teilen sich nicht nur Flüchtlinge, sondern auch Platz 15 in der Fifa-Rangliste. So gut war Österreich, seit es dieses Ranking gibt, noch nie. Bei Amtsantritt von Marcel Koller waren wir 77.

Oft tut es einem Nationalteam gut, wenn jemand von außen kommt, um es zu trainieren. Nehmen wir nur Griechenland: Otto Rehhagel brachte ihnen (frühere) deutsche Tugenden bei: abwarten, hinten reinstellen, ab und zu ein taktisches Foul, auf Konter spielen. So wurde Griechenland 2004 Europameister. Die heutige griechische Regierung feiert mit dieser Taktik noch immer große Erfolge. Wobei die Deutschen selbst mittlerweile schöner spielen.

Das englische Königreich wird seit Jahrhunderten erfolgreich von Deutschen trainiert. Das schwedische und spanische von Franzosen. Und die Republik Frankreich – Achtung, billige Pointe – seit Jahren von einem Hollande. Möglicherweise kommt dort aber bald wieder der ungarische Adelsspross Sarkozy zum Zug.

Österreich sollte das Modell Koller jedenfalls auch auf andere Bereiche übertragen: Frank Stronach wird Bundeskanzler. Richard Dawkins Wiener Erzbischof. Und für den ÖSV-Präsidenten – Job-Description: Sturschädel, Testosteron-Bolzen, Talent zur Selbstdarstellung – böte sich Yanis Varoufakis an. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.07.2015)

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