Crowdfunding

Nun wurde die Baugeschichte des Stephansdoms aufgearbeitet. Es kam Erstaunliches zutage.

Das Geld für den Kirchenbau sei nicht etwa aus den Schatztruhen der Landesfürsten gekommen, vielmehr hätten die Wiener Bürger selbst „gestiftet, gespendet oder den Stephansdom in ihren Testamenten bedacht, um das eigene Seelenheil zu garantieren“, so die beauftragte Historikerin. Der Dom – ein frühes Crowdfunding-Projekt. So progressiv wie Staatssekretär Mahrer ist die katholische Kirche also schon lang.

Heute geht ohne Crowdfunding ja gar nichts mehr. Auch Griechenland soll nun mittels Crowdfunding gerettet werden. Alle Syriza-Apolegeten in den Social Media sind aufgefordert, einen Euro für Griechenland zu spenden. Gestern wurden in Bobostan bereits die ersten Sammelboxen aufgestellt. Und von jedem veganen Eis geht diesen Sommer automatisch ein Euro nach Athen.

Was die Griechen mit dem vielen Geld machen werden, ist noch unklar. Dem Vernehmen nach planen sie ein neues EU-Projekt. Mit roten statt gelben Sternen, einem Zentralkomitee statt einer Kommission. Die Kommissare dürfen bleiben, bekommen jedoch ein Polit- vorangestellt. Statt 35 verschiedener Joghurts im Kühlregal gibt es künftig nur noch eines. Denn wenn man sich lang genug dafür angestellt hat, freut man sich auch über dieses. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.07.2015)

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