Moskauer Kabinettsumbildung

Ein allerletztes Bollwerk gibt es in Europa noch gegen den gutmenschelnden Zeitgeist.

Und wer, wenn nicht er, könnte einer solchen Insel der Seligen besser dienen? Ja, Silvio Berlusconi wurde von Wladimir Putin das Amt des Wirtschaftsministers angetragen. Il Cavaliere soll allerdings, wie das „Pizzicato“ exklusiv erfuhr, Teil einer größeren Kabinettsumbildung sein, um Russlands Westkurs durch die Bestellung europäischer Technokraten zu untermauern.
Der Schweizer Joseph Blatter ist als Justizminister gesetzt. Der Österreicher Fritz Neugebauer soll seinen Fortschrittsgeist in das Schulmodell der Zukunft einfließen lassen und dabei dem digitalen Wandel Rechnung tragen: „Muss ein Lehrer noch in die Schule, ins mitunter lebensgefährliche Klassenzimmer, in Zeiten von vernetzten Apfel-Komputern, Bewegtbilder-Telefonaten und Gesichtsbuch?“, fragt Russlands künftiger Unterrichtsminister in einem Plädoyer für Heimarbeit. Felix Baumgartner soll eine zeitgemäße Verfassung erarbeiten, Johann Gudenus als Vizestaatssekretär Heimatfragen beackern. Ein vierter Österreicher, Andreas Gabalier, wird frische Ideen ins Gleichberechtigungsministerium tragen. Als erste Maßnahme gegen die Verdrängung des einst doch so starken Geschlechts aus der Arbeitswelt verlangte er unter Tränen einen Mann als Empfangsdame im Kreml. Christoph Leitl fängt dort am 1. August an. (strei)

Reaktionen an: jürgen.streihammer@diepresse.com

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