Das Rätsel der Autobahnschuhe

Woher kommen die Autobahnschuhe?

Am Mittwochvormittag gegen halb zehn war es wieder einmal so weit: Ostautobahn, zwischen Schwechat und Wien, ich tuckere mit 34 PS dahin, und was liegt da auf dem Pannenstreifen? Ein Schuh.

Ein Turnschuh, schwarzgraues Design. Liegt einfach so da.

Ist Ihnen nicht aufgefallen, wie oft auf Autobahnen Schuhe liegen? Egal, ob West-, Innkreis- oder Rheintalautobahn, Tangente oder S1: Schuhe, Schuhe, Schuhe, einzeln oder paarweise. Ich seh' mindestens dreimal im Monat Autobahnschuhe; auf der Fahrt Wien–Innsbruck beträgt die Schuhwahrscheinlichkeit sicher 90 %. Woher sind die? Werfen Deppen sie aus dem Auto? (Vermutlich!) Lässt Manitu sie regnen? Okay, vielleicht von Unfallopfern, dann wär' die Sache unlustig, aber ich glaub's nicht: Wieso sollten die Sanis Schuhe zurücklassen? Auch sind's fast immer Herrenschuhe, jedenfalls keine klaren Damenmodelle, Stöckel, Stilettos oder Ballerinas sind nie dabei. Außerdem zeigt sich das Phänomen fast nur auf Autobahnen: Auf Landstraßen und innerorts liegen Red-Bull-Dosen und McDonald's-Sackerln, aber kaum Schuhe. Und dann lag an jenem Mittwoch ca. 500 Meter weiter der dazupassende zweite Turnschuh auf dem Pannenstreifen – also von wegen Unfall! Rätsel über Rätsel, daher folgt keine Pointe, sondern eine Bitte an Asfinag, Straßenmeister, oder wer immer etwas dazu weiß: Woher kommen die Autobahnschuhe? (wg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2015)

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