Superwoman

Angela Merkel feiert in Bälde ihr Zehn-Jahr-Thronjubiliäum. Und sie hat noch einmal Glück gehabt.

Denn sie herrscht zwar über ganz Europa – Ganz Europa? Nein, ein kleiner Stadtstaat in Attika hört nicht auf, Widerstand zu leisten (aber auch nicht mehr lang) –, aber sie ist eben nicht perfekt genug. Im Gegensatz zu ihrer Parteikollegin Ursula von der Leyen.

Diese, ausgebildete Ärztin, hat sieben Kinder, ist deutsche Verteidigungsministerin und dabei stets wie aus dem Ei gepellt. Und nun ritt sie auch noch bei der Eröffnungsfeier der Pferdesport-Europameisterschaft in Aachen mit. Das geht natürlich gar nicht. In der „ZiB 2“ durfte eine Genderforscherin meinen: Das alles sei „konstruiert von einer politischen Repräsentationsmaschine“. Das dürfe keinesfalls ein Vorbild für Frauen sein.

Viele Frauen wollen nun keine sieben Kinder mehr kriegen. Oder Verteidigungsministerin werden. Kleine Mädchen geben ihre Pferde zurück. Die Väter sind verzweifelt. Sie wissen nicht mehr, wie sie die Gunst ihrer Töchter gewinnen können. Die pinken Barbiepuppenhäuser dürfen sie ja auch nicht mehr schenken.

Auch österreichische Politikerinnen nehmen sich das Schicksal von der Leyens zu Herzen. Sophie Karmasin und Eva Glawischnig trauen sich gar nicht mehr außer Haus. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2015)

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