Herumgedoktort

Und wieder einmal ist ein deutsches Regierungsmitglied Plagiatsvorwürfen ausgesetzt.

„Von der Leyen wir uns besser mal die Dissertation aus“, meinen nun Plagiatsjäger. Aber auch in Österreich tauchen jetzt furchtbare Gerüchte über Politikerarbeiten an Unis auf.

So soll die Dissertation von Dr. Werner Faymann („Die volkswirtschaftlichen Vorzüge von Taxifahrern gegenüber Zugmanagern“) nicht echt sein. Die ÖBB-Chefetage bat die Partei, der Sache auf den Kern zu gehen. Zweifel gibt es auch, ob die Diplomarbeit von Dipl.-Ing. Doris Bures („Risse im Parlamentsdach einfach kitten“) in der Praxis hält, was sie verspricht. Die Bachelorarbeit von Sebastian Kurz („Wie man als Studentenvertreter in die ganze Welt reist“) soll ebenfalls noch auf wissenschaftliche Relevanz geprüft werden. Einen Freispruch gibt es für Neos-Mandatar Niko Alm. Seine Mutter, die Alma Mater, bestätigte die Echtheit seines Doktorats in Theologie.

In der Kritik ist FPÖ-Chef Strache. Sein von der Uni Simmering verliehener Doktortitel soll nur ein „Dr. HC“ sein. Und Dipl.-Kfm. Frank Stronach wehrt sich gegen Vorwürfe, seine Arbeit „Parteien langfristig ohne Staatsgeld finanzieren“ sei von der Uni Ottawa abgelehnt worden. Er habe sie „noch a mol“ und „noch a mol“ eingereicht, sagt er. „Und irgendwann wird der Robert Lugar, äh, ich meine, werde ich schon was G'scheites abliefern“, so Stronach.

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.09.2015)

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