Innere Stadt, quo vadis?

Nur hauchdünn konnte die ÖVP in Wien I den Bezirksvorsteher halten.

Bei den Stimmen für den Gemeinderat fiel sie im ersten Bezirk gar hinter SPÖ und FPÖ zurück, während die Neos stark abschnitten. Die Innere Stadt ist auch nicht mehr das, was sie mal war.

Frau Hofrat: Grüß Gott, Frau Gräfin! Kalt is' worden, nicht wahr? Höchste Zeit, unsere Pelzmäntel wieder rauszuholen.
Frau Gräfin: Grüß Sie, Frau Hofrat! Den Pelzmantel habe ich versetzt. Ich wähle jetzt nämlich rot und kaufe wie diese Arbeiter beim H&M ein. Beim H&M am Graben, versteht sich. Man hat ja Stil.
Frau Hofrat: Ich trage den Pelz auch nur zum Skatebrettfahren. Ich will das so gut können wie mein Idol, der Herr Alm von den Neos.
Frau Gräfin: Ja, früher haben wir alle wie er nurBrett und Nudelsieb gehabt. Und waren glücklich. Wo ist denn der Herr Gemahl heute?
Frau Hofrat: Ach, der hat FPÖ gewählt. Jetzt steht er vorm Meinl und demonstriert, damit nicht ein Mohr bei uns die Überhand gewinnt.
Frau Gräfin: Und sagen Sie mal, was wurde eigentlich aus der Partei, die wir früher alle miteinander gewählt haben. Die Dings, die . . .
Frau Hofrat: Ach, die Wiener ÖVP. Schad' ist um sie. Die soll jetzt aber wieder einen neuen Chef kriegen. Da kommt so ein Junger mit B . . .
Frau Gräfin: Ah, der Busek wahrscheinlich. Ob das endlich wieder ein ÖVPler ist, der was für unsereiner tut? (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2015)

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