Run, Mitt, Run!

Man vergisst es beinahe, aber in nur etwas mehr als zwei Monaten beginnen in den USA die ersten parteiinternen Ausscheidungen um die Nominierung für die Präsidentschaftswahl am 8. November2016.

Den Auftakt macht am 1. Februar die Entsendung der Wahlausschüsse im Bauernstaat Iowa, aber wesentlich aussagekräftiger wird der 9. Februar in New Hampshire sein, denn dort steigt die erste richtige Wahl aller Bürger eines Teilstaats.

Am Samstag veröffentlichten die Suffolk University und die Zeitung „Boston Globe“ das Ergebnis der jüngsten Befragung republikanischer Wähler im „Granite State“. Und wer liegt vorn? Richtig: Mitt Romney. Der 2012 gescheiterte Präsidentschaftskandidat hat zwar mehrfach erklärt, nicht mehr antreten zu wollen, und der Stichtag für die Teilnahme am Urnengang in New Hampshire ist vorige Woche verstrichen. Dennoch würden ihm 31 Prozent der Republikaner ihre Stimme geben – und damit doppelt so viele, wie den lautstarken Milliardär Donald Trump zu wählen beabsichtigen.

Was lehrt uns das? Manchmal ist die Politik doch nicht so eine kartesianisch glasklar berechenbare Sache, wie es uns die Heerscharen der Analytiker, Berater und Einflüsterer glauben machen wollen, sondern ein Ringelspiel. Übrigens: Was machen eigentlich Wolfgang Schüssel und Alfred Gusenbauer im Sommer 2018? (go)

Reaktionen an:oliver.grimm@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.11.2015)

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