Liebe ist der Weg

Heinz-Christian Strache, der König von Facebook, verirrte sich gestern auf Twitter.

Um 8.30 Uhr setzte er folgendes kryptische Tweet ab: „Unsere süßeste, liebste und kuschelige Prinzessin :-)“. Nun ist zwar nicht ganz auszuschließen, dass er eigentlich auf Tinder wollte. Nichtsdestotrotz waren sofort alle Strache-Sager-Analytiker zur Stelle. Also all jene, die seinerzeit von Kreml-Astrologen zu Haider-Sager-Analytikern umgeschult worden waren.

Was also wollte er uns damit sagen? Nun – wenn Ursula Stenzel FPÖ-Präsidentschaftskandidatin geworden wäre, wäre der Fall klar. Norbert Hofer wird er wohl eher nicht gemeint haben. Mirjam Weichselbraun schon gar nicht. Und wirklich schwanger sah seine neue Freundin jüngst auf den Jägerball-Fotos auch nicht aus. Eventuell hat er einen neuen Hund gekriegt.

Wie auch immer. Das wird nicht ohne Folgen bleiben. Reinhold Mitterlehner, der jetzt nicht mehr der Schmiedl, sondern der Schmied sein will, muss da nun noch eins draufsetzen. „Unserem süßesten, liebsten Bundeskanzler“ wird er kommende Woche in den Ministerratsvortrag schreiben lassen. Das „kuschelig“ hat ihm Sebastian Kurz zuvor noch rausgestrichen. Und Werner Faymann wird sich mit einem herzzerreißenden „Merci, Chéri!“ revanchieren. Begleitet von Wolfgang Brandstetter an der Jukebox. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2016)

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