Die ganze Welt blickt nach Österreich. Ein halbes Jahr vor den USA wählt dieses kleine mitteleuropäische Land seinen Präsidenten.
Quasi unter Laborbedingungen können US-Spin-Doktoren erforschen, welche Chancen ein alter Bau-Tycoon mit junger Frau hat, eine Präsidentschaftswahl zu gewinnen. CNN hat bereits vis-à-vis von der Lugner-City Stellung bezogen.
CNN-Moderator: Wir schalten nun live nach Wien. John, was wissen wir über den österreichischen Donald Trump?
CNN-Reporter: Nun, der Mann hat den berühmten Wiener Opernball erfunden, er hat eigene Sendungen im Fernsehen, und er zieht die Jugend in Scharen an. Hier, wo wir uns gerade befinden, ist immer wieder der Schlachtruf „Gemma Lugner!“ zu hören. Es dürfte sich um eine österreichische Variante von Forza Italia handeln.
CNN-Moderator: Und sagen Sie, John, wer werden seine Gegner sein?
CNN-Reporter: Nun, da wäre ein Mann, den sie den schönen Rudi nennen – politisch steht er etwas links von Bernie Sanders. Dann die österreichische Hillary, die hier Irmgard heißt. Dann noch ein Kandidat von der Haider-Partei. Und es gibt hier auch eine grüne Partei – die hat aber keinen Kandidaten aufgestellt.
CNN-Moderator: Danke, John.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2016)