Kern-Spin

Das Bundeskanzleramt hat jetzt einen Instagram-Account.

Das Bundeskanzleramt hat jetzt einen Instagram-Account. Hätte Werner Faymann das bereits gekannt, er wäre immer noch Kanzler. Fantastische Dinge hätte er da machen können. Großartig wäre er rübergekommen. Im James-Bond-Style mit schwarzer Sonnenbrille und perfekt sitzendem Anzug auf der Straße in Szene gesetzt. Oder lässig an die Wand gelehnt, das Mikro am Ohr, die Mineralwasserflasche in der Hand, Reinhold Mitterlehner (leider, leider nur von hinten zu sehen) die Welt erklärend.

Den „Austro-Trudeau“ hätten sie ihn genannt. Angesiedelt irgendwo zwischen Matteo Renzi und dem jungen Franz Vranitzky. Sogar die Jusos wären begeistert gewesen, die sind ja mit Oberflächlichkeiten auch recht leicht zu beeindrucken, auch wenn sie das nie zugeben würden.

Aber keiner hat es ihm gesagt, dass es so etwas gibt. Was da alles noch möglich gewesen wäre! Fotos mit Angela Merkel im „Ich schau dir in die Augen, Kleines“-Stil. Alexis Tsipras hätte er genauso die Show gestohlen wie Martin Schulz (okay, das ist jetzt nicht so eine große Kunst). Selbst ein Michael Spindelegger hätte auf einmal total bieder neben ihm gewirkt.

Aber gut, was soll man machen. Keiner hat es ihm gesagt. Dem Alfred Gusenbauer übrigens auch nicht. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.05.2016)

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