VdB, der Volkstribun

Die Polit-Philosophin Chantal Mouffe sagte dieser Tage der APA, nur eine linkspopulistische Partei könne die FPÖ stoppen.

Alexander Van der Bellen traue sie allerdings nicht zu, eine solche Bewegung zu führen: Er könne die Massen nicht bewegen.

Das sehen wir aber ganz und gar anders. Allein im Wahlkampf hat Van der Bellen mehr Marktplätze und Bierzelte gefüllt als Jörg Haider in seinem ganzen Leben. Im Stile eines Volkstribunen hielt er dort flammende Reden, die die Menschen berauscht zurückließen. In den Pausen zwischen den einzelnen Sätzen hatten sie Zeit, sich noch das eine oder andere Bier zu holen. Für Selfies stand er ebenso gern zur Verfügung wie er sich die Sorgen der 85-jährigen Pensionistin Anna K. anhörte, deren Pension verspätet ausgezahlt wurde, weil der Postler ein Verhältnis mit der Nachbarin von der Fünferstiege hatte, deren Sohn, das Gfrast, wiederum . . .

Niemand liebt das Bad in der Menge mehr als Alexander Van der Bellen. Die Plakate, die ihn einsam auf einem Berg zeigten, waren ein reiner PR-Gag, um auch noch den letzten Bergbauern zu gewinnen. Für seine Likes auf Facebook würde Heinz-Christian Strache Norbert Hofer hergeben.

Nein, Alexander Van der Bellen wird der größte Linkspopulist seit Heinz Fischer. Sofern er überhaupt je angelobt wird. (oli)

Reaktionen an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.06.2016)

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