Erwin Prölls Donau-Partyschiff kollidierte nun also zur Sonnenwende in der Wachau mit einem Eisberg.
Dem Vernehmen nach wollte Kapitän Pröll so nahe an das Ufer heransteuern wie möglich, damit ihm die Menschen von dort aus zuwinken und Fotos von ihm machen konnten. Angeblich macht er das jedes Jahr. Doch noch nie stand ein Eisberg im Weg. Das hatte wohl auch mit dem heuer so stark verspäteten Sommerbeginn zu tun.
Das Drama soll nun verfilmt werden. Leonardo DiCaprio wird Erwin Pröll spielen, Kate Winslet Johanna Mikl-Leitner. Christiane Hörbiger spielt sich selbst. „Titanić“ soll der Film heißen. Einerseits ist es eine Hommage an den beliebten niederösterreichischen Landeshauptmann, andererseits wird dabei auch Bezug genommen auf die heutige, in stetem Wandel begriffene multikulturelle Gesellschaft in Österreich.
Leonardo DiCaprio hätte zwar lieber Außenminister Sebastian Kurz verkörpert, der ebenso mit an Bord war, doch man beschied ihm, er sei mittlerweile zu alt für die Rolle. Man hat DiCaprio jedoch angeboten, dass er in „Shutter Island II“ einen Kurzauftritt als alternder Sebastian Kurz haben könnte. Der Film spielt auf einer griechischen Flüchtlingsinsel. Gedreht wird allerdings in Australien. Weil die Bedingungen dort sehr ähnlich seien sollen.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.06.2016)