Kleines Versehen

Es war ein Versehen der unangenehmen Art.

Ein chinesischer Tourist, der in Deutschland eine Diebstahlsanzeige machen wollte, unterschrieb angeblich irrtümlich einen Asylantrag und landete für zwei Wochen in einem Asylwerberheim. Kein Einzelfall.

So wollte ein kanadischer Milliardär in Österreich Geld in die Wirtschaft investieren. Da er in seiner Großzügigkeit nicht so genau schaute, was er unterschrieb, nannte er aber bald eine Partei sein Eigen. Sie wieder loszuwerden gestaltet sich trotz aller Bemühungen nicht so einfach. Ein Bahnmanager kam im Mai zum damaligen Bundespräsidenten, um ihm und seiner Gattin wegen des baldigen Chauffeurverlusts eine Vorteilskarte zu verkaufen. „Unterschreiben Sie im Gegenzug hier!“, sagte der Präsident, „Sie kommen mir gerade recht!“ Das Nächste, woran sich der Bahnmanager erinnert, ist, dass er auf der gegenüberliegenden Seite des Ballhausplatzes erwacht ist.

Arg erwischte es einen ehemaligen Grünen-Chef. Er wollte einen Mietvertrag für ein freies Büro in der Hofburg ab Juli unterschreiben. Doch lag sein Aschenbecher über dem Kleingedruckten, in dem als frühestmöglicher Mietbeginn der Oktober stand. Den blauen Konkurrenten erwischte es aber am schlimmsten. Er wollte dem Grünen im Mai ein Glückwunschschreiben zum Wahlsieg schicken, unterschrieb aber unabsichtlich eine Wahlanfechtung. (aich)

Reaktionen an:philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2016)

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