Ohne U4

Hast du die Medikamente eingepackt, samt Trinkflasche? Ist das Handy aufgeladen?“

Cleo, das Familienoberhaupt, kümmert sich an diesem herrlichen Morgen nicht nur um die Tochter, die zwei Kater Burschi und Moppel, sondern erstaunlicherweise auch um den Mitbewohner – einst Familienoberhaupt, bis Christian Broda auch dem ein Ende gesetzt hat. Nebbiche Reform!

Aber vom Leid eines emeritierten Familienvaters sei hier nicht die Rede. Es geht um die jüngste Expedition. Sie ist nur wagemutigen, kühnen Draufgängern anzuraten. Der Start erfolgt in Ober St. Veit, wo die kleine Familie tränenreichen Abschied vom männlichen Mitbewohner nimmt und Moppel und Co. schmerzlich maunzen. Das Ziel heißt: Hainburger Straße im Dritten. Das erste Wegstück gestaltet sich noch recht komfortabel, mit dem Auto bis zur Endstation der Tramway Nr. 58 in Unter St. Veit. Man zuckelt durch hübsche Gegenden, nimmt teil am Familienleben all jener, die entlang der Äußeren Mariahilfer Straße leben müssen. Beim Westbahnhof runter in die Katakomben, eingequetscht in der U3 erreichen wir den Kardinal-Nagl-Platz. 75 Minuten sind ein guter Schnitt. Ins Steirische brauchen wir 60 Minuten. Dafür entgeht uns jene wienerische Melange, die auf einige wenige vielleicht inspirierend wirkt. Sei gegrüßt, liebes Wien! Bis September!

Reaktionen an:hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2016)

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