Ständig tauchen neue Wahlkarten auf, die nicht ganz dicht sind.
Ständig tauchen neue Wahlkarten auf, die nicht ganz dicht sind. Schon geht das Gespenst einer weiteren Wiederholung der Hofburg-Wahl um. Am schlimmsten ist das für die Wahlkarten selbst.
Wahlkarte 1: Ich bin als Wahlkarte ja politisch neutral, für alles offen.
Wahlkarte2: Ja, vor allem auf der Seite, wo der Kleber nicht wirkt.
Wahlkarte 1: Ach, halt doch die Flappe!
Wahlkarte2: Geht nicht, zuvor muss auf mir unterschrieben werden. Aber zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, sonst bin ich ungültig.
Wahlkarte 1: Wir Wahlkarten haben es nicht leicht. Zwei Wahlen im Frühling, jetzt schon wieder. Ich will auch einmal auf Urlaub gehen. Dort eine nette Ansichtskarte kennenlernen und auf Aufriss gehen.
Wahlkarte 2: Aufgerissen kommen wir ja schon oft beim Wähler an.
Wahlkarte 1: Ja, es ist ein Drama mit uns. Glaubst du, muss die Wahl jetzt wegen unserer undichten Stellen erneut wiederholt werden?
Wahlkarte 2: Bitte, nicht! Hoffen wir das Beste, denn aufgegeben wird nur ein Brief. Aber was machen wir jetzt, da wir schadhaft sind?
Wahlkarte 1: Ich weiß es einfach nicht, fragen wir doch den Leiter der Wahlabteilung um Rat, den Robert Stein.
Wahlkarte2: Und dann?
Wahlkarte 1: Dann knobeln wir mit dem Herrn Stein aus, was mit uns passiert. Indem wir mit ihm „Schere, Stein, Papier“ spielen . . . (aich)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2016)