Alles Gute, Grüne!

Die Grünen haben gestern mit einem Festakt ihren 30. Geburtstag gefeiert. Was? – werden Sie jetzt fragen. Die sind erst 30? Wo die doch ausschauen wie Alt-68.

Wie auch immer. Wir haben den Grünen jedenfalls viel zu verdanken. Birkenstock-Schlapfen hätten es sonst nie in satirische Texte geschafft. Kein Mensch in Wien und Umgebung würde die Mariahilfer Straße kennen. Und die FPÖ ist heute in allen Umfragen mit Abstand die stärkste Partei. Nur das mit den Haschtrafiken ist ein leeres Versprechen geblieben.

Auch verhaltensmäßig haben wir von den Grünen viel gelernt. Man sagt nicht mehr „Neger“, dafür umso öfter „Nazi“. Der Zusatz „Bio“ hat den Handelsbetrieben des Kapitalismus schöne Zuwächse beschert. Und die Abfälle kommen dann in selbige Tonne.

Tiere haben es auf Werbeplakate geschafft. Der zwischen den Welten irrlichternde Bobo wurde zur relevanten Zielgruppe. Und als Kärntner tritt man heute hin vor die Welt: „Wie – Haider? Der war doch Oberösterreicher! Die Glawischnig ist eine von uns!“

Und bald bekommen wir – es hat etwas länger gedauert, wie bei allem, was die Grünen machen – auch einen Bundespräsidenten von den Grünen. Wie bitte? Der hat mit den Grünen gar nichts zu tun? Ach, so. Na dann halt nicht.

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2016)

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