Mitten in der Debatte um die Mindestsicherung gingen Vertreter der Koalition in die Wiener Gruft, um dort mit Obdachlosen zu sprechen.
Das Koalitionsklima blieb aber auch dort frostig.
Lopatka: Grüß Gott, Lopatka ist mein Name. Ich wollte Sie fragen, ob Sie nicht auch mit weniger auskommen könnten?
Obdachloser: Mit weniger Politikern? Sicher!
Lopatka: Aber nein, ich meine, ob nicht ein Deckel bei der Mindestsicherung sinnvoll wäre?
Obdachloser: Du kannst mir gern einen Deckel geben. Aber ohne dazupassenden Topf kann ich trotzdem nicht kochen.
Kern: Verzeihung, wenn ich mich einmische. Mein Name ist Christian Kern, und ich kann Ihre Situation sehr gut nachvollziehen.
Lopatka: Ja, wir in den Regierungsparteien haben es momentan wirklich alle nicht leicht.
Kern: Ich rede nicht mit Ihnen, Herr Lopatka, sondern mit dem Obdachlosen! Also, ich kann Ihr Leben sehr gut nachvollziehen.
Obdachloser: Aha, und warum?
Kern: Nun, ich kenne auch alle Bahnhöfe in Wien.
Lopatka: Ach ja, über die Kosten der ÖBB sollten wir auch mal reden.
Obdachloser: Na bin ich froh, dass ich mir keinen Fernseher leisten kann und euch nicht ständig streiten hören muss! (aich)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2016)