Die Hellseherin

In der vergangenen Sonntagausgabe hat Klaus H., der Interimschefredakteur der „Kronen Zeitung“, der übrigen Journaille wieder einmal erklärt, wo Bartel den Most holt.

In der vergangenen Sonntagausgabe hat Klaus H., der Interimschefredakteur der „Kronen Zeitung“, der übrigen Journaille wieder einmal erklärt, wo Bartel den Most holt – sprich: wie man in Österreich eine erfolgreiche Zeitung macht. Weil nämlich seine Leut' im ganzen Land die Augen und Ohren offen hätten und dem Volk eine Stimme geben würden. Ah so, das ist es also!

Daher kommt in derselben Ausgabe auch eine gewisse Rosalinde H., ihres Zeichens Hellseherin, zu Wort. Diese Dame sieht klar bis hinüber nach New York und erkennt in ihrer Glaskugel, wie der künftige US-Präsident Donald Trump tickt. Legionen von Psychologen haben schon versucht, das herauszufinden, Rosalinde H. aber ist es gelungen. Ihr Befund: Zwar wirke sein Ego „aufgeblasen“, aber Trump habe „das ehrliche Bestreben, feste Grundlagen im Land zu schaffen“. Na bumsti, endlich sagt das einmal jemand! Auch eine medizinisch garantiert fundierte gesundheitliche Ferndiagnose gibt Rosalinde H. ab: Trump sei gesundheitlich stabil, lediglich an den Gelenken könnten Beschwerden auftreten, denn schließlich: „Aufrechte Haltung braucht Kraft.“ Im Übrigen sei Trump ähnlich strukturiert wie Che Guevara und Sigmund Freud.

Danke Frau Rosalinde und Volkes Stimme aus der „Kronen Zeitung“, dass Sie uns allen endlich die Augen geöffnet haben. (b.b.)

Reaktionen an: burkhard.bischof@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2016)

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