Familienaufstellung

Noch stehen uns ein paar Tage des süßen Nichtstuns bevor, dann kann man sich endlich guten Gewissens wieder an die Drehbänke begeben.

Ein neues Jahr beginnt. In Wien Ottakring sitzt zurzeit einer, dem der Jänner 2017 schon jetzt Unbehagen bereitet. Er muss seine Nachfolge regeln und sich aufs Rentnerdasein vorbereiten. Doch wie er's dreht und wendet, ein schlanker Fuß kommt da nicht heraus: Der Parlamentsklubobmann als neuer Finanzstadtrat, das ist natürlich möglich. Die derzeitige Amtsinhaberin kann als Landtagspräsidentin weggelobt werden. No problem.

Blöderweise ist die Sozialstadträtin mit dem künftigen Finanzstadtrat liiert. Bleibt sie, dann wäre das eine pikante Konstellation, die früher noch undenkbar war: Die Gesundheitsstadträtin musste sich erst scheiden lassen, ihr Verflossener ist jetzt Klubobmann im Rathaus. So bleibt alles in der Familie und hat doch kein allzu penetrantes Rüchlein. So eben wie beim Kulturstadtrat, dessen Ehefrau als Gemeinderätin eher unbekannt ist. Apropos Gemeinderat: Dort sitzt schon seit Jahr und Tag die Ehefrau des abgelösten Bundeskanzlers. Ein Mäuslein möchte man sein, wenn es in der Fraktion laut wird und die Ex-Kanzlerfraktion mit dem notorisch linkslinken Flügel diskutiert. In diesem Sinn: Guten Rutsch, Herr Bürgermeister. Wird gar net lustig, dieses Jahr. (hws)

Reaktionen an: hans-werner.scheidl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.12.2016)

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