Der Tibeter

Die Jungen werden sich vielleicht nicht mehr an ihn erinnern.

Er war einst das, was Werner Faymann heute ist und Josef Pröll schon zu sein glaubt: Bundeskanzler. Auf welche Weise er genau an die Macht kam, darum ranken sich heute noch Gerüchte. Als er es dann war, blieb er es sechs Jahre lang. Und es waren turbulente sechs Jahre. In seiner Amtszeit wurde allerhand umgebaut, reformiert, ausgegliedert und privatisiert. Die Freunde seines Lieblingsministers verdienten sich ein kleines Taschengeld hinzu. Und eine Kleinstadt in der Obersteiermark wurde weltberühmt in Österreich.

Derzeit weilt Wolfgang Schüssel im fernen Tibet. Und wer denkt, das ist weit weg, hat prinzipiell recht, sollte sich aber nicht täuschen lassen. Das letzte Mal nämlich, als Wolfgang Schüssel von einer China-Reise zurückkehrte, war er, als er in Wien aus dem Flieger stieg, auf einmal neuer ÖVP-Obmann. Was darf es diesmal sein? EU-Kommissar? EU-Ratspräsident? Präsidentschaftskandidat der ÖVP? Wir bleiben dran. Unser Außenreporter hat bereits in Schwechat Stellung bezogen. oli


oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2009)

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