Pizzicato

König der Oranjes

Amsterdams Grachten leuchteten in Orange, und ganz Holland schmückte sich zum Geburtstag des Königs, einem Feiertag, in den inoffiziellen Nationalfarben – von den Tulpen bis zu den Windmühlen.

Wie Mama Beatrix nahm auch Willem-Alexander mit verschmitztem Lächeln die ausgelassenen Huldigungen entgegen. Wie es sich für den König einer „Fahrradmonarchie“ gehört, plauderte er zu seinem 50er in einem Interview munter drauflos: Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen und übers Leben zu räsonieren.

In seinen Studententagen galt Willem-Alexander als „Prinz Pilsje“, als wilder Party-Prinz; als einer, der keine Fete ausließ und kräftig über den Durst trank. Worin die Jugendsünden nun bestanden, ob er das Bier gegen einen Joint tauschte, sich in einem der notorischen Coffeeshops zukiffte oder an einer Haschpfeife zog, ließ er indes offen – gemäß dem Motto: Der König genießt und schweigt.

Dem Andenken an den ungekrönten, im Vorjahr verstorbenen, aber unsterblichen „König Johan“ widmen die Niederlande zu dessen 70. Geburtstag währenddessen die Fußballarena von Ajax Amsterdam. Das Laster des Fußballhelden und Jugendidols des Königs, des Kettenrauchers Johan Cruyff, war wohlbekannt. Gut möglich, dass in den 1970er-Jahren aus der Kabine der Champions nach dem Match auch Marihuana-Schwaden aufstiegen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2017)

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