Pizzicato

Being VdB

Ein Enkel, wie man ihn sich nur wünschen konnte. Zuvorkommend, ausgesucht höflich und wissbegierig.

Einer, der von einem selbst noch etwas lernen wollte, der um Rat bat – und nicht schon immer alles besser wusste wie diese Flegel seinerzeit bei den Grünen. Gut, in seiner Jugend war man noch wilder gewesen, aber das war wahrscheinlich auch übertrieben. Vielleicht waren diese jungen Leute heute einfach schon reifer und lebensnäher, dachte sich der Bundespräsident, als der Außenminister mit seinen 31 Lenzen soeben wieder einmal bei der Türe hinausspaziert war. Er kam ihn jetzt öfters besuchen. Und spielte auch immer gerne mit seinem Hund.

Das Einzige, was ihm Sorgen bereitete, war, welche Miene er dann bei der Angelobung aufsetzen sollte. Denn eigentlich gefiel ihm das Ganze ja, nur wollte er es nicht so deutlich zeigen. Man hatte schließlich einen Ruf zu verlieren. Und die Zivilgesellschaft sollte ihn ja auch beim nächsten Mal wieder wählen. Den griesgrämigen Spielverderber wollte er allerdings auch nicht geben. Denn die Bilder würden einen jahrelang verfolgen – seinen Vorvorgänger kannte man heute nur noch so.

Vielleicht würde eine Rauchpause helfen. „Kita, komm, wir gehen spazieren“, sagte der Bundespräsident. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2017)

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